Brot, Rezepte zu Büchern

Boston Brown Bread
»Meine Schwester, die Hummelkönigin«

Aiden, der gutaussehende Typ aus Boston, hatte es sich in den Kopf gesetzt, dieses Diner zu eröffnen und nannte es nach seinem Lieblingsschriftsteller Herman Melville. Im Melville kocht Emma, eine autistische junge Frau. Sie kann selbst kleinste Mengen von Gewürzen aus Gerichten herausschmecken und hat alle Rezepte im Kopf, verfeinert sie und macht aus den einfachsten Speisen wahre Meisterwerke.
Die Geschichte Meine Schwester, die Hummelkönigin spielt an der Ostküste von Maine, und auf der Speisekarte des Diners stehen für die Gegend typische Gerichte.

Meine Schwester, die Hummelkönigin. Ein Wohlfühlroman, der in Neuengland spielt. Er handelt von zwei Schwester. Eine ist autistisch und hat eine besondere Begabung.

Das Hühnchen war eines der wenigen Gerichte auf der Speisekarte und neben Hummer – bei dessen Zubereitung Emma nicht mithalf – und der exquisiten Clam Chowder der absolute Renner im Melville. Aber auch die Baked Beans mit Brown Bread, gebackene Bohnen mit einem braunen Brot, das im Wasserbad gedämpft wurde und hier an der Küste Symbolcharakter hatte, waren ein Leckerbissen.“

( aus Meine Schwester, die Hummelkönigin, 2016)

Boston Brown Bread
Dieses Brot ist eines der frühesten Rezepte Amerikas. Echtes, mit Melasse gebackenes Brown Bread wird sehr dunkel, wie Pumpernickel.

Weil Weizenmehl knapp war, wurde es von den Pionieren aus drei verschiedenen Getreidearten gebacken – Weizenmehl, Roggenmehl und Maismehl. Traditionell wird Melasse (ein dickflüssiger, brauner Zuckersirup, der als Nebenprodukt aus der Zuckerproduktion anfällt) zum Süßen genommen. Als Alternative kann man auch Zuckerrübensirup verwenden, wodurch ein eher helles Brot entsteht.

Früher wurde das Brot in leeren Konservendosen über dem Wasserbad gedämpft, was vor allem toll aussieht und dem ganzen einen« historischen« Charakter verleiht. Wer das nicht machen möchte, kann das Brot auch in einem Kuchen-Glas backen, das ein ähnliches Format hat.

Brown Bread wird in Neuengland zu Baked Beans gereicht, schmeckt aber genauso gut mit Butter und Marmelade.


Brown Bread ist ein einfaches Rezept. Wer trotzdem keine Lust hat, das Brot selbst zu machen, kann es (leider nur in Amerika) – in Konserven gebacken – in jedem Supermarkt kaufen.

Boston Brown Bread

Zutaten
Für 2 Brote
100 g Maismehl
60 g Vollkorn-Weizenmehl
85 g Roggenmehl
30 g brauner Zucker
1 Teelöffel Backpulver
½ Teelöffel Natron
½ Teelöffel Salz
240 ml Buttermilch
80 ml Pflanzenöl
70 g  Melasse (oder Zuckerrübensirup)
1 großes Ei, leicht geschlagen
Butter zum Einfetten

Zubereitung
Den Backofen auf 150 Grad vorheizen.
Die Konservendosen einfetten. In einer Schüssel alle trockenen Zutaten vermischen. Buttermilch, Öl und Zuckerrübensirup und das Ei in einer weiteren Schüssel zu einem glatten Teig verrühren. (Tipp: Wenn man zuerst das Öl abmisst und dann im gleichen Messbecher die Melasse (oder den Zuckerrübensirup), dann bleibt diese nicht an dem Behälter kleben.)
Diese Masse nun in die Schüssel mit den trockenen Zutaten einrühren. Solange rühren bis alles gleichmäßig vermischt ist. Dann den Teig bis etwa 4 cm unter den Rand in die eingefetteten Formen füllen, da das Brot noch  aufgehen wird. Das Gefäß mit Alufolie verschließen.

Auf der mittleren Schiene des Backofens etwa 45 Minuten backen.

Wenn ihr eine Konservendose als Backform verwendet habt, dann die Rückseite der Dose mit einem Dosenöffner öffnen und das Brot nach vorne herausdrücken.

Das Brot in Scheiben schneiden und warm servieren.

Weitere Rezepte zu »Meine Schwester, die Hummelkönigin« findet ihr unter dem Menupunkt Cooking with Emma. Dort werde ich nach und nach typische Rezepte aus Neuengland einfügen.

 

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